Das Lippenpiercing gehört in vielen Kulturen zum Schönheitsideal und breitet sich in der modernen Pop-Kultur immer weiter aus. Nicht nur bei Frauen ist der filigrane Gesichtsschmuck angesagt, sondern auch immer mehr Männer kommen auf den Geschmack.
Beim Lippenpiercing hat man eine große Auswahl an Steckern. Hierbei sollte man jedoch auf die richtige Pflege achten, weiterhin kann das Stechen bei einigen Personen zu Schmerzen führen. Im fortlaufenden Artikel erhaltet Ihr einen Überblick über das Thema Lippenpiercing.
Sie sollen über Gefahren, Trends und die Pflege informiert werden. Man muss sich darüber bewusst sein, dass das Piercen ein kleiner medizinischer Eingriff ist, der ausschließlich von Profis durchgeführt werden darf und nicht laienhaft zuhause.
Lassen Sie sich vernünftig beraten und überstürzen Sie Ihren Entschluss nicht. Auch wenn das Piercingloch nach einer gewissen Zeit wieder zuwächst, die Einstichstelle lässt sich noch nach mehreren Jahren wahrnehmen. So kann bei vielen Piercings zu einem „komischen“ Anblick kommen, sobald man sich irgendwann dazu entschließt, die Piercings nicht mehr zu tragen.
Piercings werden meistens von Jugendlichen und jungen Erwachsenen getragen und nicht mehr in einem höheren Alter.
Durchführung des Lippenpiercings und Heilung
Zuerst wird die Mundpartie, in welcher das Piercing platziert werden soll, desinfiziert. Dies ist nötig, da es sonst zu Verunreinigungen und Entzündungen kommen kann. Nun wird die Stelle für den Einstich markiert, fixiert und mit einer Piercingnadel durchstochen. Nach dem ersten Einsetzen kann der Stecker ohne Probleme ausgetauscht werden und durch andere ersetzt werden. Beim Einstich kann es zu einem kleinen Schmerz kommen. Achten Sie bei der Auswahl Ihres Piercers auf eine sterile Umgebung und einen sauberen, zuverlässigen Eindruck. Sollten Sie zu Piercings gedrängt werden, die Sie nicht möchten, sollten Sie sofort den Laden verlassen und einen neuen aufsuchen. Bestehen Sie darauf, dass Sie neue Piercings erhalten und keine gebrauchten.
Der Heilungsprozess dauert in der Regel vier bis acht Wochen, wobei darauf geachtet werden sollte, innerhalb des ersten Tages kein Alkohol zu konsumieren. Weiterhin sollte man in den ersten Stunden nach dem Eingriff keine Zigarette rauchen.
Wenn man ganz sicher gehen möchte, sollte man in den ersten ein bis zwei Wochen keine Lebensmittel auf Milchbasis bzw. mit einem Fruchtsäuregehalt zu sich nehmen. Der Vorteil bei einem Piercing im Mundbereich ist, dass das Mischgewebe die Heilung deutlich verkürzt.
Pflege des Piercings an der Lippe
Bei Männern kann das Rasieren zu Problemen und Verletzungen führen. So kann es schnell passieren, dass das Rasiermesser im Piercing hängenbleibt und somit der Mundpartie eine Verletzung zufügt. Außerdem kann das Tragen einer Zahnspange Ärger machen, da sich auch hier das Piercing innerhalb der Zahnspange verfangen kann und somit zu Verletzungen im inneren Mundbereich führen kann.
In regelmäßigen Abständen sollte das Piercing gesäubert werden. Gleiches gilt natürlich für die Mundpartie. Sollten Sie Ihr Piercing eine längere Zeit nicht getragen haben, kann das Loch zuwachsen, wodurch das Schmuckstück nur unter Schmerzen wieder eingeführt werden kann. Sollte es zu diesem Fall kommen, sollten Sie den Piercer Ihres Vertrauens aufsuchen und das Loch nochmal stechen lassen.
Haben Sie eine Schwellung im Mundbereich? Nehmen Sie vorsichtshalber das Piercing heraus, sonst kann es zu einem Verwachsen mit dem Stechkanal kommen und das Piercing kann in Zukunft nur unter Schmerzen herausgenommen werden. Sobald Sie eine Entzündung oder Schmerzen wahrnehmen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Mit Entzündungen im Mundbereich ist nicht zu spaßen. Die Sicherheit geht vor.
Schönheitsideal Piercing mit dem passenden Schmuck
Der Mund ist einer der Fixpunkte im Gesicht der Frau und des Mannes. Er zieht unweigerlich die Aufmerksamkeit auf sich und wirkt meist sinnlich. Für viele Menschen ist es daher ein besonderer Anreiz ihrem Mund ein schönes Accessoires zu verpassen. Mit verschiedenen Piercings setzt man kleine Akzente, die sich in den eigenen Look einfügen.
Für Piercings im Lippenbereich gibt es viele verschiedene Stellen. Man kann sowohl an der Ober-, als auch an der Unterlippe ein Piercing haben.
Normalerweise werden hierfür Labret-Steckerverwendet, die auf der innenliegenden Seite eine Platte haben. Man kann Sie ohne Probleme auf- und zuschrauben, sodass man Sie jederzeit austauschen kann. Manche Piercings haben noch kleine Applikationen, die ein echter Eye-Catcher sind. Überlegen Sie sich im Vorfeld auf welchen Look Sie stehen und welchen Sie haben möchten. Sind Sie sich nicht sicher?
Lassen Sie sich beraten und suchen Sie sich das passende Schmuckstück in der Sammlung des Piercers Ihres Vertrauens aus.
Den Schmuck gibt es schon zu kleinen Preisen, wobei einer Grenze nach oben nichts im Wege steht und die Preise auch in drei- bzw. vierstelligen Bereich steigen können. Trotzdem sollten die Piercings aus Polytetrafluorethylen bestehen, da diese das Risiko für eine Schädigung des Zahnschmelzes bzw. des Zahnfleisches minimieren.
Eines der bekanntesten Piercings für die Lippe ist das sogenannte Madonna-Piercing. Es befindet sich entweder in der linken oder rechten Ecke der oberen Lippe. Es verläuft durch das Muskelgewebe und kann zu deutlichen Schwellungen führen. Den Namen hat es unter anderem von der bekannten Pop-Sängerin Madonna, die an dieser Stelle ein Muttermal trägt. Innerhalb der 2000er ist dieses Piercing immer bekannter geworden, sodass auch viele Prominente den Trend aufgegriffen haben.
Das Medusa-Piercing ist vom Stechvorgang sehr schmerzhaft, da es direkt durch Philtrum gestochen wird, in dem viele Nerven verlaufen. Klassischerweise verwendet man hierfür einen Stecker als Schmuck.
Die Piercings müssen nicht immer durch das Muskelgewebe, sondern können direkt durch das Lippenrot verlaufen. Hierbei wird beim Eskimo der Stichkanal unterhalb der Lippe gesetzt und kommt im Lippenrot heraus.
Ein weiterer Trend sind die Mehrfachanordnungen von Piercings im Mundbereich. In Fachkreisen spricht man auch von den Bites. Diese sind werden je nach Anordnung unterschieden. Zwei Bites, die einmal auf der linken und rechten Seite der Oberlippe symmetrisch angebracht werden, heißen Angelbites bzw. Whiskers.
Die Cyberbites legt man sich zu, wenn man ein Piercing zentral in der Unterlippe mit einem Medusa-Piercing kombiniert. Sobald man zwei Piercings, entweder links oder rechts in der Unterlippe, hat, besitzt man die angesagten Spiderbites.
Das gleiche Prinzip gilt für die Viperbites, wobei jedoch der Abstand zwischen den einzelnen Piercings größer ist als bei den eben genannten Spiderbites. Die Snakebites werden auch an der Unterlippe gestochen, wobei sich jedoch ein Piercing auf der linken und das andere auf der rechten Seite befindet. Kombiniert man Angelbites mit den Snakebites erhält man die Caninebites. Vier Piercings in der Unterlippe, die sich 50:50 nach links und rechts verteilen, ergeben die Shark-Bites.
Zum Schluss gibt es noch die T-Rex-Bites. Diese erhält man, sobald sich jeweils drei Piercings auf der linken und rechten Seite der Unterlippe befinden.
Wie man erkennen kann, ist für jeden Geschmack der passende Schmuck vorhanden. Natürlich gibt es auch Piercing in aller möglichen Farben und Formen. So ist es jedem möglich seinen eigenen Stil zu finden und sich auf die Materie einzulassen.
Man muss sich jedoch bewusst sein, dass seriöse Piercer einen angemessen Preis verlangen. Hierbei erhält man jedoch eine vernünftige Beratung, die einen über die möglichen Konsequenzen und Gefahren aufklärt.
Es empfiehlt sich erst einmal mit einem kleinen Piercing anfangen und wenn es einem gefällt kann man zu mehreren bzw. größerem Schmuck wechseln.
Es ist erstaunlich, wie viele unterschiedliche Stile es mittlerweile gibt. Piercings gibt es nicht nur in der Moderne, sondern auch schon bei den indigenen Völkern. Diese haben eigene Größen und Formen vorzuweisen sowie verschiedene Verfahren, wie sie diese Piercings stechen. Piercings sind nicht nur auf einen bestimmten Kontinent beschränkt, sondern haben sich mittlerweile über den gesamten Globus verbreitet.